Ochsenweg, Kumpel und Colani-Ei

Lünen an der Lippe vereint die Bergbautradition des Ruhrgebiets mit der Idylle des Münsterlandes.

Als Hansestadt wurde Lünen im 16. Jahrhundert durch den Warenverkehr auf dem „Dänischen Ochsenweg" geprägt. Vornehmlich Bier, Korn, Käse, Wein und Vieh bestimmten damals noch den Handel der Lippestadt. Heute erinnert mitten in der Stadt die Ochsengruppe an der Persiluhr an diese Vergangenheit.

Mit der Industrialisierung des Ruhrgebiets hat sich Lünen in der Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Ackerbürgerstadt zu einem wohlhabenden Industriestandort entwickelt. Heute stehen in der Lippestadt weltweit gefragte Bergbautechnik, Elektroindustrie und Kupferrecycling neben Hohlglasfertigung, Energieerzeugung und Backwarenherstellung für einen innovativen Standort.

Naturschutzgebiet Lippeaue

Stadt mit Energie

Bereits seit 1867 versorgen die Stadtwerke Lünen die heute mit rund 90.000 Einwohnern größte Stadt im Kreis Unna mit Energie – vor fast 150 Jahren erhellten die Stadtwerke Lünen und nahmen die ersten Gaslaternen in der Lippestadt in Betrieb.

Bergbaustandort

1873 begann mit der Zeche Preußen in Lünen-Horstmar der Abbau von Steinkohle. Ihr folgten zwei weitere Zechen, so auch 1897 die Zeche Minister Achenbach in Lünen-Brambauer, deren Betreiber dem Lüner Stummhafen, dem Standort des Trianel Kohlekraftwerks Lünen, seinen Namen gegeben hat.

Colani-Ei

An die Bergbau-Vergangenheit erinnert heute Lünens Wahrzeichen – das „Colani-Ei". Der futuristisch neugestaltete Förderturm der Zeche Minister Achenbach wurde 1995 fertiggestellt. Seit Mitte 2009 beherbergt das „UFO" einen Steinwurf vom Trianel Kraftwerk entfernt eine moderne Business-Lounge mit Panoramablick über die ganze Stadt.

Kraftwerksstandort mit Tradition

In direkter Nachbarschaft zum Stummhafen produziert das Steag Kraftwerk Lünen bereits seit 1938 Strom. Die Steag wurde 1937 als Steinkohlen-Elektrizität AG in Lünen gegründet. Es folgte der Bau des Kraftwerks mit einer Leistung von 180 Megawatt in Lippholthausen zeitgleich mit dem Bau der Hüttenbetriebe der Vereinigten Aluminiumwerke (VAW). Versorgt wurde die Anlage mit Kohle der Zeche Minister Achenbach, die in den 1970er Jahren einen eigenen Schacht direkt am Kraftwerk unterhielt. Heute verfügt das Kraftwerk über zwei Blöcke mit einer Gesamtleistung von 750 Megawatt.