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03.02.2011

Millimeterarbeit und gute Nerven waren notwendig

Mit stundenlanger hoher Konzentration wurden Turbinenläufer eingesetzt

Lünen. „Das Herzstück des Turbinenhauses, der komplette Turbinenstrang, ist jetzt an Ort und Stelle“, freut sich der Geschäftsführer des Trianel Kohlekraftwerks Lünen, Manfred Ungethüm. Damit ist ein weiterer „kniffeliger“ Schritt bei der Montage der sensiblen Technik gelungen. Viel Konzentration, Millimetergenauigkeit und Geschick waren notwendig, um die rund 100 Tonnen schweren Turbinenteile per Kran genauestens an Ort und Stelle zu positionieren.

Alle vier Teile des Turbinenstrangs, bestehend aus einer Hoch-, einer Mittel-, sowie zwei Niederdruckturbinen sind auf dem Turbinentisch montiert. Seit September dauern diese Arbeiten an. Jedes einzelne der bei Siemens in Mülheim an der Ruhr gefertigte Turbinenteil wurde per Schiff zum im Bau befindlichen Kraftwerk in Lünen gebracht. Und schon dieser Transport war Millimeterarbeit. Denn die Teile haben am äußeren Rand einen Schaufeldurchmesser von je rund 5 Metern. Und: Jedes Turbinenelement wiegt mehr als 100 Tonnen. Zum Vergleich: Das Gewicht entspricht ungefähr einer Herde von 150 westfälischen Milchkühen.

In den folgenden Tagen und Wochen werden die Turbinenwellen fein ausgerichtet und aneinander montiert und mit dem Generatorläufer verbunden. Danach werden die Turbinengehäuse aufgesetzt.

Im Betrieb trifft der im Wasserrohrkessel erzeugte Dampf auf die Turbine, die Schaufelräder werden angetrieben und rotieren. Über das so erzeugte Drehmoment wird im Generator die elektrische Energie erzeugt.

Unter der Turbine befinden sich die Kondensatoren, in denen der Dampf mit Kühlwasser zurückgekühlt wird. Dadurch verflüssigt sich der Dampf wieder – er kondensiert. Das so entstandene Wasser wird als Speisewasser wieder in den Kessel zurückgeführt und dort erneut zu Dampf erhitzt, um den Turbinenstrang wiederum anzutreiben.

„Aber bis es so weit ist, wird noch einige Zeit vergehen“, so Ungethüm weiter. Er rechnet damit, dass im Sommer 2012 mit der Inbetriebnahme des gesamten Kraftwerks begonnen werden kann.

 

(Zeichen 2.109)

 

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Ingela Marré

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