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03.09.2008

Erster Spatenstich für Trianel Kohlekraftwerk Lünen

Kommunale Unternehmen engagieren sich mit 1,4 Milliarden Euro für mehr Wettbewerb, Versorgungssicherheit und Klimaschutz

Aachen/Lünen. In Anwesenheit von Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, und Hans-Wilhelm Stodollick, Bürgermeister von Lünen, erfolgte heute der erste Spatenstich für das neue Trianel Kohlekraftwerk am Standort Lünen. Gemeinsam mit 30 Stadtwerken und regionalen Versorgungsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz investiert die Trianel European Energy Trading GmbH rund 1,4 Milliarden Euro in die Errichtung der Anlage. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das 750 Megawatt-Steinkohlekraftwerk, das technologisch und ökologisch dem modernsten Standard entspricht, voraussichtlich ab Herbst 2012 jährlich bis zu 6 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren und damit rund 1,6 Millionen Haushalte mit elektrischer Energie versorgen.
 
Zu den rund 250 Gästen gehören alle Gesellschafter der Trianel sowie Vertreter aus deren Aufsichtsgremien, Vertreter der Stadt Lünen, die beteiligten Projektpartner sowie Vertreter von Institutionen, Verbänden und Behörden des Bundes, Landes NRW sowie der Region Lünen.
 
Bei der Anlage handelt es sich um das erste Kohlekraftwerk, das ausschließlich von kommunalen Versorgungsunternehmen getragen wird. Mit ihrem Engagement setzen die beteiligten Unternehmen gleich in mehrfacher Hinsicht Zeichen:

  • Die Wettbewerbsintensität auf dem deutschen Strommarkt nimmt weiter zu, da das Kraftwerk von regionalen und kommunalen Versorgungsunternehmen gebaut und betrieben wird. Rund 80 Prozent der Kraftwerkskapazitäten liegen heute noch bei nur vier großen Energieunternehmen.
  • Durch den Zugriff auf selbst produzierten Strom anstatt der Beschaffung ausschließlich über den Großhandelsmarkt stärken Stadtwerke ihre Position im Wettbewerb.
  • Die Versorgungssicherheit am Standort Deutschland wird erhöht. Mittelfristig ersetzt das neue Kohlekraftwerk ältere Anlagen, die am Ende ihres Produktionszyklusses stehen und wenig effizient sind.
  • Im Vergleich zu älteren Kohlekraftwerken, die durch neue Kraftwerke sukzessive ersetzt werden, reduzieren sich darüber hinaus die Treibhausgase deutlich. So produziert ein modernes Kraftwerk wie das hier im Bau befindliche ca. 27% weniger CO2 als ein Kraftwerk mit nur 30% Wirkungsgrad.

„Das neue Kohlekraftwerk leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zu mehr Wettbewerb in der Energieerzeugung in unserem Land. Der schrittweise Ersatz alter Kohlekraftwerke durch neue hocheffiziente Anlagen in Nordrhein-Westfalen kann bis 2020 zu Einsparungen von 30 Mio. t führen“, sagte Wirtschaftsministerin Christa Thoben. Zudem sei das Konzept Trianel richtungsweisend, da es vielen Stadtwerken den Einstieg in die Erzeugung ermögliche.
 
Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium: „Für Wirtschaft und Gesellschaft ist eine sichere und kostengünstige Energieversorgung elementar wichtig. Sie bildet die Basis für eine zukunftsorientierte Wirtschaft und Gesellschaft. Die kommunalen Kompetenzen in diesem Bereich müssen gestärkt und die CO2-Emissionen müssen gesenkt werden. Voraussetzung für faire Energiepreise ist ein funktionierender Wettbewerb in der Energieerzeugung.
Neue Anbieter wie Trianel leisten hier einen unverzichtbaren Beitrag, um die bestehenden Strukturen aufzubrechen! Die Absenkung der CO2-Emissionen ist nur mit einem Bündel von Maßnahmen möglich: Wir müssen erneuerbare Energien ausbauen, die Energieeffizienz steigern und den Kohlekraftwerkpark erneuern. Neue Kraftwerke sind effizienter, stoßen daher weniger CO2 aus und sind mit den Klimaschutzzielen Deutschlands vereinbar."
 
Hans-Wilhelm Stodollick, Bürgermeister von Lünen, hob hervor: „Das Trianel Steinkohlekraftwerk schafft neue Arbeits- und Ausbildungsplätze, eine nachhaltige lokale Wertschöpfung und sichert eine umweltfreundliche, kommunale Energieversorgung“.
 
„Die Eigenerzeugung von Strom wird für die ewmr immer wichtiger. Aufgrund der schwankenden und stark steigenden Preise auf den Energiemärkten können kommunale Energieversorger sich nicht mehr ausschließlich auf die Verteilung von Strom und Gas konzentrieren. Um unseren Kunden auch in Zukunft attraktive Konditionen bieten zu können, ist die Realisierung des Gemeinschaftskraftwerks von hohem Nutzen, um einen unabhängigeren und kostengünstigeren Zugang zum Strombeschaffungsmarkt zu erschließen“, erklärte Dietmar Spohn, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum.
 
Sven Becker, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Trianel Power Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG und Sprecher der Geschäftsführung der Trianel European Energy Trading GmbH, betonte den Mehrwert für die Gesellschafter. „Im Netzwerk von Trianel konnten wir durch die Bündelung von Interessen und mit vereinten Kräften ein derartiges Großprojekt realisieren, das sonst nicht möglich gewesen wäre. Damit sehen wir uns in unserem eingeschlagenen Weg bestätigt und kommen der Zielsetzung, Stadtwerke in ihrer Eigenständigkeit zu stärken, wieder ein Stück näher. Jeder Gesellschafter profitiert vom direkten Zugriff auf Erzeugungskapazitäten, das macht ihn flexibler und unabhängiger in der Gestaltung des Beschaffungsportfolios. Und wir fördern damit den Wettbewerb in der Stromerzeugung - ein ganz wichtiger Punkt angesichts der aktuellen Debatte um die Entwicklung der Strompreise“. Zusammen mit dem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop und dem geplanten Windpark in der deutschen Nordsee schafft Trianel einen modernen, ausgewogenen und umweltgerechten Energie-Mix aus Kohle, Gas und regenerativen Energien.
 
Vorausgegangen war dem Spatenstich der von der Bezirksregierung in Arnsberg am 6. Mai 2008 erteilte Vorbescheid zu Errichtung und Betrieb eines Steinkohlekraftwerkes nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz am Standort Lünen. Der Bescheid, der auch die erste Teilgenehmigung zur Baufeldfreimachung enthält, bestätigt die Zulässigkeit des Steinkohlekraftwerkes in emissions- und immissionsschutz-rechtlicher Hinsicht sowie unter anderem aus naturschutzrechtlicher Sicht am geplanten Standort.
 
Zwei Tage später haben die Gesellschafter und Trianel dann einstimmig den Baubeschluss zur Errichtung und zum Betrieb der Anlage gefasst. Inzwischen liegt auch die 2. Teilgenehmigung der Bezirksregierung Arnsberg vor, die Gründungsmaßnahmen einschließlich der Erstellung der Fundamente für alle zu errichtenden Gebäude und sonstige Maßnahmen umfasst. Die Verträge zur Finanzierung des Fremdkapitals wurden inzwischen mit der WestLB AG abgeschlossen. Mit einem von der Siemens Power Generation geführten Konsortium wurde frühzeitig ein Vertrag zur Errichtung des Kohlekraftwerkes unterzeichnet und somit die erforderliche Kapazität gesichert. Durch die Vergabe von Aufträgen in Millionenhöhe an Lüner Unternehmen bzw. Unternehmen aus der Region wird die Wirtschaft vor Ort bedeutend gestärkt. Schließlich ist auch die technische Betriebsführung der Anlage durch den Abschluss eines Betriebsführungs- und Instandhaltungsvertrages mit der Fortum Service gesichert.
 
Die Zahl der Gesellschafter beträgt jetzt 31 Unternehmen:
 
Azienda Elettrica Ticinese (AET), Bellinzona (Schweiz)
Allgäuer Überlandwerk GmbH (AÜW), Kempten
ENNI Energie Wasser Niederrhein GmbH (ENNI), Moers
Energie- und Wasserversorgung Bonn/Rhein-Sieg GmbH, Bonn
Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH, Bochum
Energie- und Wasserversorgung Rheine GmbH, Rheine
enwor - energie & wasser vor Ort GmbH, Herzogenrath
Flensburger Förde Energiegesellschaft mbH, Flensburg
GWS Stadtwerke Hameln GmbH, Hameln
NVB Nordhorner Versorgungsbetriebe GmbH, Nordhorn
Regio Energie Solothurn, Solothurn (Schweiz)
Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation, Salzburg (Österreich)
Stadtwerke Dachau, Dachau
Stadtwerke Dinslaken GmbH, Dinslaken
Stadtwerke EVB Huntetal GmbH, Diepholz
Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH, Georgsmarienhütte
Stadtwerke Gronau GmbH, Gronau
Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH, Jena
Stadtwerke Lengerich GmbH, Lengerich
Stadtwerke Lübeck GmbH, Lübeck
Stadtwerke Lünen GmbH, Lünen
Stadtwerke Osnabrück AG, Osnabrück
Stadtwerke Sindelfingen GmbH, Sindelfingen
Stadtwerke Soest GmbH, Soest
Stadtwerke Tuttlingen GmbH, Tuttlingen
Stadtwerke Verden GmbH, Verden
STAWAG Energie GmbH, Aachen
SWU Energie GmbH, Ulm
Teutoburger Energie Netzwerk e.G., Hagen a.T.W.
Trianel European Energy Trading GmbH, Aachen
Überlandwerk Fulda AG, Fulda.
 
Mit über 80 Partnern und Gesellschaftern aus dem kommunalen Bereich ist Trianel die führende Stadtwerke-Kooperation in Europa. Zehn Tochter- und Beteiligungsunternehmen entlang der Wertschöpfungskette bieten eine breite Dienstleistungspalette rund um das Thema Energie. Die Aktivitäten reichen von der Gasspeicherung und der Stromerzeugung in technologisch und ökologisch fortschrittlichen Großkraftwerken über die Belieferung, Beschaffungsoptimierung und Vertriebsunterstützung für Stadtwerke oder Regionalversorgungsunternehmen. Die Idee, komplementäre Interessen im Energiemarkt zu bündeln und die beteiligten Stadtwerke bei ihrer Geschäftsentwicklung zu unterstützen, hat sich als tragfähiges Geschäftsmodell erwiesen. Trianel ist kontinuierlich gewachsen und hat sich dabei durch die systematische Erschließung neuer Geschäftsbereiche erfolgreich weiterentwickelt. Das Unternehmen ist überall dort aktiv, wo die Wettbewerbsfähigkeit der Stadtwerke gestärkt wird. Die Trianel Power Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG ist innerhalb der Trianel-Gruppe für die Planung, den Bau und Betrieb des Kraftwerks in Lünen zuständig.
 
Ihr Ansprechpartner:
Pressestelle Aachen 
Denise Matthée, Leiterin Marketing und Kommunikation 
Trianel Power Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG, Krefelder Straße 203, 52070 Aachen 
Tel.: +49 241 4 13 20-240
Email: info@trianel.com

www.trianel-kraftwerk-luenen.de

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Pressekontakt

Ihr Ansprechpartner

Ingela Marré, Pressesprecherin der Trianel GmbH

Ingela Marré

Pressesprecherin